Wolkenkuckucksheim

Cloud Anmeldung
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Nachdem wir in den letzten Wochen eher mit weniger erfreulichen Dingen beschäftigt gewesen sind und öfter an unsere Oma, Schwiegermutter und Mama gedacht haben, habe ich mich jetzt einem neuen Thema und Projekt zugewandt, dem Projekt eigene Wolke(n).

Das Wort Wolkenkuckucksheim ist eine Lehnübersetzung des altgriechischen Νεφελοκοκκυγία Nephelokokkygia, das aus Aristophanes’ Komödie Die Vögel stammt. Es bezeichnet eine Stadt in den Wolken, die sich die Vögel als Zwischenreich gebaut haben. Mittlerweile wird der Begriff ähnlich wie der des Luftschlosses verwendet: Als eine Utopie ohne Bodenhaftung, also ohne Realitätssinn. (Wikipedia-Zitat)

Eine eigene Wolke ist keine Utopie. Ganz im Gegenteil: Es wird kein Luftschloss sein und es hat mit viel Realitätssinn zu tun, wenn ich meine Daten in einer eigenen Wolke mit der Cloud-Computing Technologie speichern kann. Egal ob dies nur im eigenen Heimnetzwerk oder im Internet beheimatet sein soll. Erst recht als ich feststellte, wie gering der Aufwand ist, um mit einer ersten Pilot-Installation zu starten und erste Erfahrungen zu sammeln.

Warum soll ich meine Fotos, Musik, Videos etc. bei Ubuntu-One, dropbox oder sonstigen Cloudcomputing-Anbietern speichern, wenn ich mit vertretbarem Aufwand meine eigene Cloud betreiben kann. Es hat eine Menge Vorzüge und es ist doch sexy, wenn ich ganz genau weiß auf welchen Servern im Internet meine Daten liegen, wer diese Daten nutzt und wie diese Daten geschützt werden. Das sind in meinen Augen eine Menge entscheidende Argumente für die eigene Wolke.

Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass ich langfristig Cloud Service anbieten werde. Ich suche noch ein paar Anwendungs-Tester, die Cloud-Computing nutzen wollen und dabei gleichzeitig genau wissen wie, wo und wann die eigenen Daten genutzt werden. Als Gegenleistung für eine eigene Cloud erwarte ich (technisches) Nutzungs-Feedback im Rahmen der Entwicklung- und Härtungs-Projektphasen.

Also wer ist mit dabei…
Gruß

Hanjo Schriftzug

Update am 02.11.2012 und ein aktuelles Fazit:
Das Entwicklungstempo der OwnCloud Entwickler ist atemberaubend und die Qualität des Code leidet nicht. Das kann man nicht von jeder Open Source Software sagen. Inzwischen wurde Owncloud bis zur Version 4.5.1 entwickelt und beim Aktualisieren auf die 4.5er musste nur eine kleine Klippe umschifft werden. Ein Upgrade von der 4.06. zur 4.5 Serie ist nicht möglich. Ein Zwischenschritt auf die 4.0.7er Version und das Update auf die 4.5 Serie war dann nicht mehr aufwendig. Soweit die Adminseite.

Jetzt zur Anwendersicht: Endlich funktioniert reibungslos die Synchronisation aller Kalender und Adressbücher sauber und schmerzfrei. Noch wichtiger – es ist keine Datenkrake mehr involviert, die da mithören bzw. mitlesen kann. Zudem bin ich absolut unabhängig von irgendwelchen Online-Diensten. Sollte mein Hoster dicht machen 😉 oder mal einen Alternativanbieter wählen wollen, so muss ich lediglich mit meinem Webspace umziehen (Daten- und Datenbank-Backup) und die Domain cloud2.bytewerk.net auf den neuen Ort bzw. die neue IP (DNS-Konfiguration ändern) konfigurieren. Weder in den Thunderbirds noch in den Smartphones müsste man Hand anlegen. Solch eine Lösung nenne ich komfortabel.

Update am 06.02.2014 und ein aktuelles Fazit:
Inzwischen sind wir bei der Version 6 angekommen und die Cloudspeicherkapazität kann nicht groß genug sein. Auch werkelt bei uns die Synchronisation von Terminen (Lightning), Adressbüchern (Thunderbird), Musik, Bilder usw. unauffällig und zuverlässig auf drei verschiedenen Plattformen (Android, Linux, Windows) vor sich hin. Ich kann mir eine Welt ohne zuverlässige PRISM-abgeschirmte wirklich private 😉 Cloudsynchro nicht mehr vorstellen.

Owncloud

By the way: Anwendungs-Tester, die Cloud-Computing nutzen wollen, suche ich natürlich seit einigen Monaten nicht mehr, weil „unsere oberste Heeresleitung“, mein Sohn begeisterte cloud2.bytewerk.net Nutzer sind und ausreichend Feedback geben. Insbesondere dann, wenn ich mal wieder ein Softwareupdate installiert habe. An der Stelle mal ein ganz dickes „Danke Schön“. Ich weiß manchmal nerve ich euch damit, aber „von nix köt nix“ und „ohne Fleiß kein Preis“. Sicherer und aktueller Betrieb der Wolke hat halt seinen Preis.

Update am 09.02.2015 und ein aktuelles Fazit:
Inzwischen ist Owncloud bei der Version 7.0.4 angekommen und die 8er wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Es hat sich in den letzten 12 Monaten wieder viel getan. Nicht nur neue Funktionen und die verbesserte Stabilität sind erfreulich, sondern auch der plattformübergreifende Synchronisationsclient bietet jetzt auch das begrenzende Synchronisieren. Einfach die Ordner auswählen, die automatisch synchronisiert werden sollen. Auch in der KaaLUG wird der Cloudservice immer beliebter. Schließlich möchte ich noch auf einen interessanten Artikel von Dennis Uckel hinweisen. Zitat aus seinem Artikel:
„Im Privatumfeld sind das in der Regel Kalender, Kontakte, Bookmarks, Bilder/Fotos, Filme und Musik. Das sind alles Daten, die ich ungerne außerhalb meines Hoheitsgebietes lagern möchte, geschweige denn in einem anderen Land oder einem anderen Kontinent, die sich möglicherweise nicht um Datenschutz scheren.“

Nextcloud

Update am 27.12.2021:
Einleitend nochmals herzlichen Dank an die Geduld der Test- und Pilotbeteiligten, die selten auf den Cloudservice verzichten mussten. Es gab halt doch den einen oder anderen Ausfall, der beim Aktualisieren der Cloudlösung aufgetreten ist. Die Cloudlösung basiert seit Januar 2022 nicht mehr auf der Owncloud-Technik.

Unsere private auf Nextcloud basierende Cloudlösung zur Adress- und Terminpflege ist im Dezember 2021 genauso umgezogen, wie unsere Postfächer. Zum Postfachumzug (Postfix/Dovecot) schreibe ich hier später mehr. Unsere private Cloudlösung ist jetzt über eine extra dafür eingerichtete mit Letsecrypt verschlüsselte Internetadresse via https://cloud.platanen.loeben.net erreichbar. Durch den Umzug sind die Cloud-Daten-Verzeichnisse in unsere Datensicherungsstrategie (mit integriertem RAID und storeBackup) im LAN eingebunden. Damit sind die Clouddaten mit einer durchgetesteten „desaster Recovery“ Strategie abgesichert und wären nach einem „worst case“ Szenario restaurierbar.

Update am 28.02.2022:
In der Familie nutzen wir mehr als 10 Jahre die Owncloud- und Nextcloud-Technik in erster Linie zur zentralen Pflege unserer Kalender und Adressen. Geplant ist diese Erfahrungen ab Q3 2022 als „JOhan™ Just Online handling Cloud-Hosting“ mit einem erweiterten Funktionsumfang zu vermarkten.

2 Kommentare zu „Wolkenkuckucksheim“

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