2023er Highlights (Q4 3/3)

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Herbsttrilogie – Teil 3 – Inspirationen

Das Schreiben über die folgenden Entwicklungen waren und sind ein Teil meiner Auseinandersetzung mit der Multiples Myelom Erkrankung. Daher habe ich das Thema mit drei Artikeln aufgearbeitet. Der erste Artikel hatte die reinen und wichtigen Fakten aufgezählt. Dieser zweite Artikel war mit Emotionen und meinen persönlichen Einschätzungen gespickt und beschreibt unseren Umgang mit der Krebserkrankung. Nicht nur dieser letzte und dritte Artikel könnte Betroffene beim Umgang mit einer „Multiples Myelom“ Diagnose helfen und beim Kampf begleiten.

Inspiration und Flurschaden

Etwa 20 Kilogramm Gewicht standen Ende März 2024 weniger auf dem Tacho. Das ist gut so und die 20 kg will ich nicht mehr als Onepack oder Wohlstandsgewölbe vor mir her tragen. Eine Zunahme im einstelligen Kilobereich (2-3) ist momentan mein Ziel. Wer weiß, welche Reserven für die vorerst letzte Therapie Phase mit einer Chemobehandlung noch benötigt werden.

Meine Geschmacksnerven entwickelten sich gut und sind fast wieder im Normalzustand. Daher schmeckt mir auch wieder mein favorisierte Rotwein „Merlot“ und Gegrilltes aus der „Alten Zeit“. Gegrillte Garnelen schmeckten schon wieder Mitte März nach langer Abstinenz beim NRW Audistammtisch. Kulinarisches ist noch nicht in allen Facetten wieder ein Genuss. Die Schluckbeschwerden sind inzwischen Schnee von gestern und Geschichte. Einzig die Muskulatur am Hals und in den Schultern ist noch nicht ganz beschwerdefrei. Renate massiert meine Nacken- und Schulterpartie beinahe täglich. Meine rechte Schulter fühlt sich noch „komisch“ an. Die abschließende CT nach der Therapie wird noch zeigen, welcher weiterer Flurschaden durch das Multiples Myelom entstanden sind. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Fazit und Ausblick

max. 20-40 Tropfen max. 3 x täglich
Schmerzmittel Feuerwehr

Inzwischen stand der Osterhase vor der Tür und ich bereite mich auf die dritte und letzte Phase der Krebstherapie vor. Mir geht es gut und wir sehen optimistisch in die Zukunft. Der Entzug von den Schmerzmitteln haben wir Mitte März gestartet und der Entzug verlief im ruhigen Fahrwasser. Einzig ein leichtes Zittern und seltene Stimmungschwankungen gehörten zu den Entzugserscheinungen. Schmerzmittel mit Morphinen und Opiaten waren notwendig und sind jetzt auch Geschichte. Optional haben wir noch die Novalgin-Tropfen (max. dreimal täglich, Dosierung 20-40 Tropfen) in der Hinterhand. Die Novalgin-Karte musste ich seit Mitte März aber erst zweimal ziehen. 🙂

Ich bin realistisch. Es wird noch eine Phase geben, die unangenehm wird. Das wird zum Abschluss die Hochdosis-Chemotherapie sein. Ziel ist ein Reset bzw. Neuaufbau meines Immunsystems . Wenn im Juli 2024 nach den Kontrolluntersuchungen einen besiegtes Multiples Myelom diagnostiziert werden kann, bin ich übern Berg und habe dem Sensenmann eine lange Nase gezeigt.

Ein zeitnahes Monitoring mit weiteren Kontrolluntersuchungen soll den Erfolg bestätigen. Ob und welche Medikamente mein Leben begleiten werden, wird sich dann auch noch zeigen. Sollte wider erwartend der Krebs noch nicht besiegt sein, gibt es noch weitere Therapieansätze. Das ist beruhigend zu wissen und über ungelegte Eier reden wir, wenn sie gelegt sind.

So können wir jetzt wieder Pläne schmieden. Wir beschäftigen uns gedanklich wieder mit Reiseplänen. Wir hatten Dorian eine Fernost-Reise versprochen, wenn seine Abschlussarbeit in trockenen Tüchern und der Informatik B.Sc. erfolgreich abgeschlossen ist. Jan, in 2024 werden wir dich in Hua Hin besuchen. 😉

Aktuell beschäftige ich mich als Mitgründer mit der KaaLUG-Zukunft und lese wieder viel und erfreue mich zunehmender Lebensqualität. Aktuell lese ich „Der NSA Komplex: Edward Snowden und der Weg in die totale Überwachung“ von dem Spiegel-Redakteuren Marcel Rosenbach und Holger Stark.

Das Osterfest haben wir in der Familie gebührend gefeiert und ich habe nach dem Entzug wieder einen klaren Kopf, um diese Zeilen zu verfassen.

In diesem Sinne auf einem guten Weg mit einer erfolgreichen Genesungs-Strategie herzlichst
hanjo.schriftzug
Loeben

P.S. Ohne meine „lokale Regierung“ Renate hätte ich diesen Weg und diese Strategie nur mit sehr viel mehr Aufwand gestemmt. Eventuell wäre ich auch gescheitert!